Beste Krankenversicherung öffentlicher Dienst 2023 – Private Gesetzliche Krankenkasse Vergleich TVöD

  • Angestellte im öffentlichen Dienst sind keine Beamte und haben keinen Anspruch auf die Beihilfe vom Dienstherrn. Eine Ausnahme bilden Tarifbeschäftigte laut Tarifvertrag im öD (TVöD), die vor dem 31.07.1998 im öffentlichen Dienst eingestellt wurden.
  • Bei einem Einkommen oberhalb der Versicherungspflichtgrenze können sie zwischen der privaten (PKV) und der freiwilligen gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wählen.
  • Der Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenkasse ist paritätisch als Arbeitgeberanteil (AG) als Zuschuss und Arbeitnehmeranteil (AN) aufgeteilt. Ebenso die kosten des Zusatzbeitrags (AG und AN-Beitrag zum ZB)
  • Bei einem Gehalt unterhalb dieser Einkommensgrenze sind sie in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) pflichtversichert.
  • Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall erhalten Angestellte im öffentlichen Dienst sowohl in der gesetzlichen als auch in der privaten Krankenversicherung für die Dauer von 6 Wochen. Danach gibt es Krankengeld von der Krankenkasse oder Krankentagegeld von der PKV und Krankengeldzuschuss
  • Die Kosten für die Private Krankenversicherung schwanken je nach Gesellschaft laut Stiftung Warentest teils stark. Der Beitrag zur gesetzlichen Krankenkasse ist bis auf den Zusatzbeitrag gleich und steigt mit Höhe des Gehalts.

Erfahren Sie hier, welche Krankenversicherung für Angestellte im öffentlichen Dienst die beste ist. Ab wann Sie Ehefrau oder Ehemann und Kinder in der kostenlosen Familienversicherung versichern können.

Welche Krankenversicherung bei Angestellten öffentlicher Dienst

Als Angestellte im öffentlichen Dienst müssen Sie ebenso wie andere Arbeitnehmer Voraussetzungen erfüllen, wenn Sie in die private Krankenversicherung aufgenommen werden wollen. Ab wann Sie in die PKV wechseln können, entscheidet die Höhe Ihres Gehalts.

Liegt Ihr Einkommen in brutto gerechnet über der Versicherungspflichtgrenze, erfüllen Sie die Voraussetzung. Diese Einkommensgrenze wird auch als Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) bezeichnet und hat als Synonym die gleiche Bedeutung.

Im Verlauf wird auf die Vorteile und Nachteile der privaten oder gesetzlichen Krankenkasse für Angestellte im öffentlichen Dienst im Vergleich eingegangen. Wenn Sie trotzdem direkt zur Gegenüberstellung PKV und GKV wechseln möchten:

Unterschied Private Gesetzliche Krankenversicherung

In diesem Fall haben Sie das Recht, sich von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenkasse zu befreien. Sie können sich dann für  die private oder die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung entscheiden.

Schauen wir uns zunächst die Situation für die private Krankenversicherung bei Angestellten des öffentlichen Dienstes an. Im Anschluss folgt der Vergleich zur gesetzlichen Krankenkasse und die Freiwillige Krankenversicherung.

Private Krankenversicherung Öffentlicher Dienst

Die Voraussetzung für den Zugang in die private Krankenversicherung stellt auch für Angestellte im öffentlichen Dienst das Brutto-Jahresgehalt dar. Erst bei einem Gehalt über dieser Entgeltgrenze dürfen Sie sich für die private KV entscheiden.

Versicherungspflichtgrenze 2023 = 66.600 €/Jahr oder 5.550 €/Monat – Versicherungspflichtgrenze 2022 = 64.350 €/Jahr oder 5.362,50 €/Monat. Für die Wahl der Krankenversicherung in 2024 wird die Versicherungspflichtgrenze 2023 zugrunde gelegt. Für das Jahr 2023 ist die Entgeltgrenze 2022 entscheidend. Mehr Infos zur Gehaltsgrenze auf:

Private Krankenversicherung Voraussetzungen

Der Beitrag für die private Krankenversicherung ergibt sich aus den gewünschten Leistungen, dem Alter und dem Gesundheitszustand des Versicherten. Das Gehalt spielt für die Höhe der Kosten in der PKV keine Rolle. Bei hohem Einkommen in relativ jungem Alter bietet die private KV günstigere Beiträge bei gleichzeitig besseren Leistungen.

Während die Private Krankenversicherung für Beamte die bessere Wahl ist, hängt das bei Arbeitnehmern im öffentlichen Dienst von folgenden Faktoren ab:

  • familiäre Situation (sind Kinder und Ehepartner mit zu versichern ist die gesetzliche Krankenkasse die richtige Wahl)
  • Alter zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses (in hohem Alter und bei Vorerkrankungen sind die Kosten in der privaten Krankenkasse höher)
  • chronische Erkrankungen vor Vertragsabschluss (PKV lehnt ab, gesetzliche Krankenkasse sinnvoll)
  • Bedarf an Leistungen (private Krankenversicherung mit deutlich besseren Leistungen)
Hier die Ergebnisse aus dem Krankenversicherung Vergleich der Stiftung Warentest: Beste Private Krankenversicherung

Freiwillige gesetzliche Krankenversicherung öffentlicher Dienst

  • Als Angestellter im öffentlichen Dienst mit einem Gehalt unter der Einkommensgrenze sind Sie pflichtversichert in der gesetzlichen Krankenkasse. Im Unterschied zu Beamten haben Sie nicht die freie Wahl zwischen PKV oder GKV.
  • Sie verdienen über der Entgeltgrenze und erfüllen die Voraussetzungen für die private Versicherung? Jetzt stellt sich noch die Frage: „Private oder gesetzliche Krankenkasse für Angestellte im öffentlichen Dienst“.

Denn nicht immer lohnt sich die Privatversicherung. Haben Sie eine(n) Ehefrau oder Ehemann ohne eigenes Einkommen und Kinder? Dann ist die freiwillige gesetzliche Krankenkasse für Sie sinnvoll.

  • In der Familienversicherung der GKV können Sie Ihre Familienangehörigen kostenlos mitversichern.

Mit unserem Krankenkassenrechner können Sie Ihren Krankenkassenbeitrag in Abhängigkeit von Ihrem Gehalt berechnen. Der KV Rechner zeigt Ihnen die günstigsten Krankenkassen nach Zusatzbeitrag (ZB):

Anders als die private verlangt die gesetzliche Krankenkasse zusätzlichem zum Kassenbeitrag einen variablen Zusatzbeitrag. Dieser ist abhängig von der gewählten Krankenkasse (AOK, TK, DAK, Barmer GEK und IKK haben unterschiedlich hohe Zusatzbeiträge).

  • Den günstigsten Zusatzbeitrag unter den bundesweiten Krankenkassen bietet die HKK (Hanseatische Krankenkasse).
Zur Bedeutung „AN-Beitrag zum ZB„: Hinter dem Kürzel AN verbirgt sich „Arbeitnehmer, also der Arbeitnehmerbeitrag. ZB ist die Abkürzung für Zusatzbeitrag. Es bedeutet also: Ihr Eigenanteil am Zusatzbeitrag

Nachteil der gesetzlichen Familienkrankenkasse für Angestellte im öffentlichen Sektor:

  • Höchstbeitrag in der freiwilligen Krankenversicherung unabhängig vom Alter und dem Gesundheitszustand
  • begrenzte Leistungen im Rahmen der gesetzlichen Leistungskataloges der Kassen
Eine genaue Gegenüberstellung der privaten und gesetzlichen Krankenkassen mit den Vorteilen und Nachteilen finden Sie hier:

Private gesetzliche Krankenversicherung Vorteile Nachteile

Mehr Leistungen und Flexibilität in der PKV

Im Vergleich zur gesetzlichen Krankenkasse bieten die privaten Krankenversicherungen zahlreiche Vorteile wie:

  • weltweiter Versicherungsschutz auch auf Reisen im Ausland
  • Leistungen weit über dem gesetzlichen Leistungskatalog der Krankenkassen
  • niedrigere Kosten durch Selbstbeteiligung
  • Beitragsrückerstattung bei nicht in Anspruch genommenen Leistungen in Höhe von bis zu 6 Monatsbeiträgen
  • sehr günstige Beiträge für junge und gesunde Versicherte
Wieviel kostet die PKV für Angestellte im öffentlichen Dienst? Jetzt Kosten berechnen: Private Krankenversicherung Rechner

Beste Krankenversicherung im Test Vergleich für Angestellte im ÖD

Bei der Wahl eines passenden Tarifs können sich Angestellte im öffentlichen Dienst an den Testergebnissen der Stiftung Warentest orientieren. In regelmäßigen Abständen testen die Experten der Stiftung Warentest / Finanztest sowohl private als auch gesetzliche Krankenkassen. Die besten Krankenversicherungen werden als Testsieger ausgezeichnet und empfohlen.

In der gesetzlichen Krankenkasse ist ein Vergleich der Anbieter schwieriger. Hier bestehen nämlich keinerlei Unterschiede in den Leistungen. Alle Kassen halten sich an das gesetzliche Leistungskatalog. Unterschiede ergeben sich nur in der Höhe des Zusatzbeitrags, den Zusatzleistungen und dem Service.

Beziehen Sie als Angestellter im öffentlichen Dienst ein hohes Gehalt, macht sich das in den Kosten für den Zusatzbeitrag deutlich bemerkbar. Die günstigste Krankenkasse mit dem niedrigsten Zusatzbeitrag bietet Ihnen die gleichen Leistungen wie alle anderen Kassen.

AG Zuschuss Krankenversicherung und AN-Beitrag zum Zusatzbeitrag ZB

Angestellte im öffentlichen Dienst erhalten keine staatliche Beihilfe zur Krankenversicherung. Wie jeder versicherungspflichtige Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft haben sie Anspruch auf einen Arbeitgeberzuschuss (siehe dazu Private Krankenversicherung Zuschuss ).

Den Krankenkassenbeitrag teilen sich Arbeitgeber (AG) und Arbeitnehmer (AN) paritätisch, also jeweils zur Hälfte. Ebenso den Zusatzbeitrag (ZB). Den Zuschuss vom Arbeitgeber gibt es in gleicher Höhe auch für Versicherte in der privaten Krankenversicherung.

Der Gesetzgeber sieht einen Mindestbeitrag und einen Höchstbeitrag vor. Geregelt wird die konkrete Höhe durch die Beitragsbemessungsgrenze (BBG).

  • Bezugsgröße für Mindestbeitrag 1061,67 €/Monat: Verdienen Sie monatlich weniger als 1.061,67 Euro brutto im Monat, zahlen Sie den KV Mindestbeitrag von 155 Euro zuzüglich Zusatzbeitrag
  • Verdienen Sie über der Beitragsbemessungsgrenze, also mehr als 5.62,50 Euro brutto im Monat, zahlen Sie den Höchstbeitrag in Höhe von 662,47 Euro zuzüglich Zusatzbeitrag
  • Davon entfallen 50% als Arbeitgeberanteil (AG) / Zuschuss und 50% als Arbeitnehmeranteil (AN) auf Sie. Im gleichen Verhältnis wird auch der Zusatzbeitrag (ZB) entrichtet.
Alle aktuellen Bezugsgrößen und Grenzen zu den Sozialversicherungen finden Sie hier:

Krankenversicherung Zuschuss

Beitragsbemessungsgrenze

Beihilfe Ausnahme für Einstellung im öffentlichen Dienst vor 1998

Beihilfeberechtigt sind nur Angestellte, die vor dem 31.07.1998 in den öffentlichen Dienst aufgenommen wurden. Für diese Personengruppe gilt der Anspruch auf Beihilfe auch nach Inkrafttreten des TVöD. Folgende Bestimmungen gelten laut Bundesverwaltungsamt:

  • Tarifbeschäftigte die nach dem 31.07.1998 in den öffentlichen Dienst eingestellt wurden, haben keinen Beihilfeanspruch
  • Tarifbeschäftigte die nach dem BAT-Ost eingestellt wurden, haben keinen Beihilfeanspruch
  • mit dem Zeitpunkt der Verrentung erlischt der Beihilfeanspruch
  • während Beurlaubungen besteht kein Beihilfeanspruch (Ausnahme: Elternzeit)
  • Es besteht kein Anspruch auf Leistungen bei dauernder Pflegebedürftigkeit (§ 37ff BBhV)
  • Tarifbeschäftigten die teilzeitbeschäftigt sind, wird die Beihilfe nur anteilig im Verhältnis zur regelmäßigen Wochenarbeitszeit einer Vollzeitkraft ausgezahlt

Lohnfortzahlung im Krankheitsfall TVöD

Sind Sie als Angestellter im öffentlichen Dienst krank und damit arbeitsunfähig, haben Sie ein Recht auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Laut TVöD steht Ihnen bis zu 6 Wochen (bis zu 42 Tage) Ihr Gehalt in voller Höhe zu. Voraussetzung für die Entgeltfortzahlung ist die ärztlich bescheinigte Arbeitsunfähigkeit (Gelber Schein).

  • Tipp: Für die Lohnfortzahlung ist nicht erheblich, ob Sie privat oder gesetzlich versichert sind.

Sollten Sie auch nach den 6 Wochen arbeitsunfähig sein, steht Ihnen die Zahlung von Krankengeld durch Ihre gesetzliche Krankenkasse zu. Die Höhe des kalendertäglichen Krankengeldes berechnet sich nach Ihrem Gehalt.

  • Rund 70% Ihres Bruttoeinkommens auf ein Kalendertag gerechnet erhalten Sie als Krankengeld.

In der privaten Krankenversicherung wird statt des Krankengeld ein Krankentagegeld ausgezahlt. Im Vergleich zur GKV können Sie in der PKV selbst entscheiden, ab welchem Tag und in welcher Höhe das Krankentagegeld ausgezahlt werden soll. Je früher und je höher das Krankentagegeld ausgezahlt werden soll, desto höher sind die Kosten.

  • Tipp: Eine private Krankentagegeldversicherung können Sie auch als gesetzlich Versicherter abschließen. So haben Sie auch im Falle einer länger andauernden Krankheit keine Einkommensverluste

Krankengeldzuschuss TVöD nach Beschäftigungszeit

Nach Ablauf der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall haben Angestellte im öffentlichen Dienst Anspruch auf Krankengeldzuschuss (§ 22 Abs. 2, 3 TVöD). Als Voraussetzung für den Krankengeldzuschuss gelten folgende Voraussetzungen:

  • Sie haben Anspruch auf Krankengeld aus der gesetzlichen Krankenkasse oder auf Leistungen aus der gesetzlichen Renten- oder Unfallversicherung oder nach dem Bundesversorgungsgesetz
  • Auch in der privaten Krankenversicherung haben Sie den Anspruch auf den Krankengeldzuschuss

Keinen Anspruch auf Krankengeldzuschuss haben Sie in folgenden Fällen:

  • Beschäftigungszeit unter einem Jahr (Ausnahme: Sie vollenden im Lauf der Arbeitsunfähigkeit eine Beschäftigungszeit von mehr als einem Jahr (§ 22 Abs. 3 Satz 2 TVöD)
  • Wenn Sie eine Altersrente oder einer vergleichbaren Leistung beziehen (§ 22 Abs. 4 Satz 2 TVöD)
  • Wenn Sie Leistungen von einer Versorgungseinrichtung beziehen (zum Beispiel Mutterschaftsgeld)

Dauer der Zahlung von Krankengeldzuschuss:

  • Beschäftigungszeit länger als 1 Jahr, maximal bis zum Ende der 13. Woche
  • Beschäftigungszeit länger als 3 Jahren, maximal bis zum Ende der 39. Woche

TVöD Gehaltstabelle Angestellte öffentlicher Dienst

Da nur diejenigen Angestellten im öffentlichen Dienst in die PKV wechseln können, die die Jahresarbeitsentgeltgrenze überschreiten, ist im Folgenden eine Auflistung der Entgeltgruppen und -stufen im öffentlichen Dienst wiedergegeben, die sich für den Wechsel in die PKV qualifizieren:

  • Ärzte, Uniklinik: Ä 1: ab 2, Ä 2: alle, Ä 3: alle, Ä 4: alle
  • Ärzte, VKA: I: ab 4, II: alle, III: alle, IV: alle
  • TVöD: E 11: ab 5, E 12: ab 4, E 13: ab 4, E 14: ab 3, E 15: ab 2
  • TVöD-B: E 11a: 5, E 11b: ab 5, E 12a: ab 4
  • TVöD-S: E 10: 5, E 11: 5, E 12: ab 4,E 13: ab 4,E 14: ab 2, E 15: alle
  • TVöD-SuE: S 15: 6, E 16: 6, S 17: ab 5, S 18: ab 4
  • TV-L: E 11: 5, E 12: 5, E 13: ab 4, E 14: ab 4, E 15: ab 2
  • Diakonie: EG 13: alle
  • Caritas Anlage 3: VG 3: ab 8, VG 2: ab 5, VG 1b: ab 4, VG 1a: ab 2, VG 1: alle