PKV Tarifwechsel: wann die Beitragsoptimierung sinnvoll ist
Beitragsoptimierung bezeichnet in der privaten Krankenversicherung den Wechsel in günstigere Tarife innerhalb der PKV-Gesellschaft. Ist der aktuelle Tarif von einer Beitragserhöhung betroffen, prüfen viele Versicherte den Tarifwechsel mit der Absicht, Kosten zu sparen.
Jedoch birgt die Optimierung der Beiträge in der PKV auch Risiken. So werden diese Kostensenkungen oft mit Preis des Verzichts auf Leistungen teuer erkauft. Was empfehlen die Verbraucherschützer?
Wie funktioniert die Beitragsoptimierung in der PKV?
Privat Versicherte haben nach einer Beitragserhöhung seitens des Versicherers das Recht auf eine ausserordentliche Kündigung ihres Vertrages. Ihnen steht das Recht zu, entweder einen Tarifwechsel innerhalb ihrer PKV oder in einen Tarif einer anderen privaten Krankenkasse zu wechseln.
Dienstleister helfen beim PKV Tarifwechsel
In den meisten Fällen bietet der Versicherer nach einer deutlichen Beitragserhöhung der PKV seinen Kunden von sich aus einen alternativen Tarif mit ähnlichen Leistungen zu günstigeren Beiträgen – falls vorhanden. Allerdings finden sich auch zunehmend Dienstleister, die genau hier ansetzen und gegen Zahlung eines erfolgsabhängigen Honorars von mehreren Monatsbeiträgen eine Beitragsoptimierung per PKV Tarifwechsel anbieten.
PKV Beitragsoptimierung auf Kosten der Leistungen nicht sinnvoll
Doch hier liegt oft die Gefahr. Die sogenannte Beitragsoptimierung erfolgt nicht selten zu Lasten des Leistungsumfanges in der Police. Der Verzicht auf Leistungen im PKV Tarif kann später teuer werden, wenn benötigte Kosten nicht erstattet und aus eigener Tasche gezahlt werden müssen. Das kann wesentlich teurer werden als die Ersparnis durch den Tarifwechsel bzw. durch die Beitragsoptimierung.
Wann ein Wechsel in günstigere PKV Tarife empfehlenswert ist
Zu empfehlen ist die Beitragsoptimierung mittels Tarifwechsel innerhalb der PKV, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
- der neue PKV Tarif hat einen ähnlichen Leistungsumfang wie der alte Vertrag
- spürbare Kostenersparnis durch niedrigere Beiträge
- keine erneute Gesundheitsprüfung erforderlich
Wechsel in andere Private Krankenversicherung
Unbedingt abzuraten ist von einem Wechsel der PKV hin zu einem anderen Anbieter. Hier verliert der Versicherte einen Großteil seiner gebildeten Altersrückstellungen und muss sich in jedem Fall einer erneuten Gesundheitsprüfung und Risikoeinschätzung unterwerfen. Die Folgen können ein wesentlich höherer Beitrag aufgrund von Zuschlägen bis hin zur gänzlichen Ablehnung der Aufnahme in die PKV sein.
So berechnen die Versicherer die Beiträge
Die Private Krankenversicherung berechnet die Beiträge für jeden Versicherungsnehmer individuell. Da der preis massgeblich vom Alter des Kunden zum Zeitpunkt der Aufnahme abhängt, kann der Wechsel in einen Tarif anderer Gesellschaften bereits wegen des fortgeschrittenen Alters wesentlich teurer sein.
- Neben dem Verlust der Altersrückstellungen ist das der hauptsächliche Grund, weshalb ein PKV Tarifwechsel nur innerhalb des Versicherers sinnvoll und zu empfehlen ist.
- Private Krankenversicherung Rechner
Selbstbeteiligung in der PKV senkt Kosten
Sinnvoller, als an Versicherungsleistungen zu kürzen, kann es sein, eine Selbstbeteiligung bzw. die Erhöhung der Selbstbeteiligung im PKV Tarif zu vereinbaren. So können alle vereinbarten Leistungen erhalten bleiben. Lediglich eine Zuzahlung als Eigenanteil kann vereinbart werden. Dieser Selbstbehalt kann entweder in prozentualer oder in absoluter Form erfolgen.
- 200 Euro oder 500 Euro pro Kalenderjahr
- 5% oder 10% der anfallenden Kosten pro Jahr
- Höhe der Selbstbeteiligung ist gesetzlich auf 5000 Euro pro Jahr begrenzt
Der Vorteil der Beitragsoptimierung über die Selbstbeteiligung liegt in der Planbarkeit. So weiss der Versicherte, wieviel Kosten schlimmstenfalls im Jahr auf ihn zukommen. Ferner fallen diese Kosten nur an, wenn die Leistungen in Anspruch genommen werden müssen. Je nach Höhe des Selbstbehaltes können Beiträge in Höhe von einigen hundert Euro pro gespart werden.